Dienstag, 31. März 2015

Tag 297 bis 299 - Washington DC (Teil 1)

Ja, ich bin wieder zurück, ich lebe noch und ich bin bereit von meinen Erlebnissen zu berichten.


Mittwoch:
Weil Karo und ich schlau sind (und gerne lange schlafen) hatten wir einen Flug gebucht, der erst um 11:35 flog, was bedeutete, dass wir bis um 7 schlafen konnten (Luxus, wenn man sich an die Trips zuvor zurück erinnert). Wir sind dann also aufgestanden, haben uns fertig gemacht und Susan hat uns zur Marta gefahren, damit sind wir dann zum Flughafen, haben eingecheckt (was bei Karo aus irgendeinem Grund nicht ganz so gut funktioniert hat) und dann haben wir noch ein wenig am Gate gewartet bis wir boarden konnten. Uns ist dann währenddessen aufgefallen, dass SouthWest Airlines (deren Flüge werden oft nicht auf diesen Vergleichsseiten angezeigt, haben aber ganz gute Angebote, lohnt sich also auf deren Website zu checken, außerdem kann man Gepäck ohne Gebühr einchecken) freie Platzwahl hat, glücklicherweise haben wir dann aber doch noch nebeneinander sitzen können und ich hatte auch einen Fensterplatz.


Der Flug bis nach DC war auch echt kurz, nur knapp anderthalb Stunden (wir sind übrigens zum Ronald Reagan Airport geflogen, kann ich empfehlen, der hat nämlich über die Metro eine super Anbindung zur Innenstadt [Washington hat drei Flughäfen, nur so als Information nebenbei]).
Als wir dann in unserem Hostel ankamen, gab's den ersten Schock. Mal ganz davon abgesehen, dass die Tür zum Hostel erst verschlossen war und wir klopfen mussten, bis jemand aufgemacht hat und dass der Typ an der Rezeption (kleiner Raum mit Fenster, um mit den Gästen zu kommunzieren) ein wenig unheimlich schien. Lustig wurde es als der gute Herr uns unsere Schlüsselkarten gab und uns wieder auf die Straße führte und dann eine ganze Weile zu einem anderen Haus ging. Karo und ich waren schon etwas verwirrt, als wir dann darein sind und er Karo's Koffer die Treppe hochgeschleppt hat und ich meinen selber tragen durfte (an den Gentleman Qualitäten muss er noch arbeiten). Wir wurden dann schnell in ein Zimmer abgestellt und der Typ war schon verschwunden (wahrscheinlich um Fragen aus dem Weg zu gehen). Da fing der ganze Spaß nämlich erst an. Ich bin auch eigentlich jetzt nicht so verwöhnt, aber ein Mindestmaß an Hygiene ist für mich eigentlich schon ein Muss und ominöse Flecken auf dem Teppichboden sind dann nicht so der Hit. Ebensowenig war es super, dass unsere Zimmertür sich nicht abschließen ließ. Normalerweise lassen Türen in Hostels und Hotels sich ohne Zimmerkarte von außen ja nicht öffnen, hier war von diesem Luxus nichts zu spüren, auch ist es nicht notwendig Löcher in Türen tatsächlich auszubessern, wozu auch, wenn man einfach einen ollen Lappen reinstopfen kann? Aber nun gut, mit Privatsphäre wäre ja eh nicht so viel gewesen, weil wir ein 6er Zimmer gebucht hatten. Als wir ankamen war auch ein Bett schon belegt, die gesamte Ecke mit Krams zugemüllt und auf dem Bett stand ein Heizlüfter (der nachts auch immer an war, ein Applaus, dass wir noch leben und nicht abgebrannt sind, bitte). Das mit Abstand beste war dann aber das Bad. Es gab nämlich genau 1. 1Toilette, 1 Waschbecken, 1 Dusche. In einem Raum. Dieses Bad war gedacht für die 4 Zimmer in diesem Gebäude. 4 Zimmer mit je 6 Betten (die zum Glück wahrscheinlich nicht voll belegt waren, aber hey, das war schon schlimm genug). Die Freude auf unserer Seite war riesig kann ich euch sagen. Aber jetzt müssen wir auch die gute Seite sehen: Wir haben für 4 Nächte je nur 64$ gezahlt und da haben wir eigentlich schon echt gut gespart würde ich sagen. Also ich persönlich würde das "Capitol Comfort Hostel" (welch Ironie) nicht weiter empfehlen, falls ihr jemals überlegen solltet nach Washington DC zu fahren. Wir sind dann auch ziemlich schnell (nachdem die Betten bezogen waren) geflüchtet und sind in die Stadt herein gegangen.





Wir haben dann bei Potbelly erstmal einen Sub (man denke an Subway) gegessen und ich weiß nicht, ob die Kette typisch für Washington ist, aber ich hab sie noch nirgendwo anders gesehen und das Essen war auch ganz gut.
Dann sind wir in die Innenstadt gegangen, was zu Fuß vom Hostel auch echt machbar war und sind dann auf das Spy Museum gestoßen und das kann ich nur weiterempfehlen, echt super genial, total interessant und toll gemacht. Ich glaube es hat so um die 20$ Eintritt gekostet, aber das ist es echt wert, da solltet ihr unbedingt reingehen, die hatten sogar einen kleinen begehbaren Lüftungsschacht, wie man das aus Filmen kennt und da sind wir durchgekrabbelt (ich weiß schon wieso Spione keine schweren Handtaschen mit sich herumschleppen) und damit kann ich jetzt auch ein Lebensziel abhaken :D
Anschließend sind wir dann zum Capitol gegangen (da sind die ganzen Senatoren [um's einfach zu machen: so ganz hohe Tiere, die was mit Politik machen]).




Leider wurde in der Zeit gerade an der Kuppel gearbeitet, deswegen war dort ein Gerüst drum herum




Anschließend sind wir zurück nach Chinatown (in der Nähe war unser Hostel)und  haben was gegessen, weil dann noch ein wenig Zeit blieb sind wir zum Hard Rock Cafe gegangen um das obligatorische Shirt zu kaufen (so langsam wird's knapp mit den Designs, weil's in jeder Stadt die gleichen gibt).


Auf dem Rückweg haben wir noch bei Walgreens angehalten um was zu trinken zu kaufen und dann ging's wieder in unser atemberaubendes Hostel, dass so auffällig ist, dass wir erstmal an der Tür vorbei gelaufen sind.
In der Zwischenzeit (man muss bedenken, dass es inzwischen ungefähr halb 11 abends war) hatten wir dann auch noch zwei weitere Mädels auf unser Zimmer bekommen und waren dann insgesamt zu fünft. Die super intelligente Bad Lösung hat dann auch dazu geführt, dass wir bis Mitternacht warten mussten bis wir duschen konnten und während ich dann versucht habe unter drei Tropfen Wasser meine Haare auszuspülen hat dann irgendjemand andauernd an die Tür geklopft, erst leise und dann immer lauter, bis es zu einem Hämmern wurde und ich Angst haben musste, dass jeden Moment die Tür aufbricht. Wie sich herausgestellt hat war das dann der Typ, der 24/7 ins Bad musste und auch im Hostel wohnt (was er mir dann später erzählt hat).
Erinnert ihr euch noch an die Heizlüfterlady? Sie war in ihren 30ern und hat vermutlich auch in diesem Hostel gewohnt, viel besser war dann aber die Tatsache, dass sie mitten in der Nacht dann angefangen hat zu schnarchen wie verrückt, richtig laut. Nachdem das ganze Zimmer dann wach war bin ich einfach mal auf Toilette gegangen (Überraschung: mitten in der Nacht war die sogar frei) in der Hoffnung, dass sie aufwacht. Das hat dann aber erst funktioniert, also Karo genervt gegen die Wand geschlagen hat. Und dann konnten wir auch weiter schlafen.

Donnerstag:
Nachdem wir dann ausgeschlafen hatten, haben wir uns fertig gemacht und sind zu Panera Bread frühstücken gegangen.
Anschließend haben wir dann das Smithsonian Museum of Natural History gemacht (ich fand das vergleichbar mit dem Gutenberg Museum in Frankfurt) und das war auch echt interessant und riesig groß. Das Gute war außerdem, dass alle Simthsonian Museen in Washington DC umsonst sind, man muss also nichts zahlen und es gibt echt einen Haufen davon.






Weil dann das Wetter echt genial wurde sind wir zum Washington Monument (diese lange Säule) und dann zum World War II Memorial gegangen und das auch echt beeindruckend muss ich sagen.

Irgendwie spinnt der Blog gerade und will die Bilder nicht umdrehen, also müssen sie jetzt halt auf der Seite liegen












Weil wir dann doch eine kleine Pause brauchten (gehen heißt hier automatisch immer ewig lange Strecken und steht ihr erstmal über 2 Stunden in Museen herum), also haben wir uns ein Eis an einem Stand geholt, uns in einen Park gesetzt und dann erstmal ein wenig entspannt herumgesessen.



Anschließend sind wir zum weißen Haus gegangen und dann ist uns eingefallen, dass wir eigentlich auch noch gerne den Constitution Park sehen würden, der sich hinter dem World War II Memorial befindet, also sind wir dann wieder zurück gelatscht.





Das Wasser in dem Park war dann auch so super sauber, dass ich erstmal eine tote Ente gefunden habe. Das sagt alles würde ich sagen, ich kann auch echt nicht verstehen wieso manche Menschen ihren Müll einfach überall hin schmeißen.
Wir saßen dann eine Weile im Park rum, bis es kühler wurde (an dem Tag waren's so in die 20°C). Also sind wir in die Downtown Umgebung gegangen um das auch in einem noch anzusehen und das ist echt schön da, die Gebäude sind echt schön und es sind auch keine typischen Wolkenkratzer (die gibt's auf der anderen Flussseite), sondern schöne ältere (immer noch vielstöckige hohe) Gebäude.
Nachdem wir dann erstmal ziemlich planlos durch die Gegend gelaufen sind haben wir dann irgendwann einen Vapiano gefunden und sind da dann essen gewesen.
Auf dem Rückweg zu Chinatown (unser Orientierungspunkt) hat es dann natürlich angefangen zu regnen und als wir dann noch bei Starbucks sitzen wollten hat sich herausgestellt, dass da dann doch alles voll war, also sind wir (ich mit Starbucks Kaffee) zu Panera Bread gegangen und haben da noch eine Weile gesessen.
Um kurz nach 10 haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht und ich aheb dann auch noch einen Kampf mit meinem Regenschirm ausgetragen (Wind und Regen sind eine ätzende Kombination), die Karo ziemlich amüsiert hat glaube ich :D
Und nachdem wir wieder bis 12 gewartet hatten konnten wir natürlich doch noch duschen gehen, aber ratet wer vor mir drin war und direkt wieder nach mir rein ist? Ja, Mister-ich-wohne-in-einem-Hostel.
Die Nacht war auch besser, weil Heizlüfterlady nur einmal kurz geschnarcht hat.

Freitag:
Nach dem Ausschlafen ging es um die Mittagszeit wieder los für uns (was außerdem auch schlau ist, weil es eine Mahlzeit spart, wenn man um die Mittagszeit frühstücken geht). Diesmal waren wir in "Lincoln's Waffle House" und meine Bananen Pancakes waren ein Traum sag ich euch.
Dann sind wir zum Smithsonian National Air and Space Museum gegangen und haben uns da top über Flugzeuge im 1. Weltkrieg informiert (ich fand den geschichtlichen Teil da besser als als das Weltraumzeug [zu viel Physik]). War auch echt interessant finde ich und wir haben einiges gelernt.






Wir sind dann anschließend zum Holocaust Memorial Museum (auch kostenlos) gegangen, weil ich das gerne sehen sollte (hätte ich diesen Wunsch doch nicht geäußert).
Wir sind dann nämlich darein und es steht ja wirklich bei jedem Museum außen dran, dass man keine Getränke oder Essen mit in das Museum nehmen darf, aber normalerweise interessiert das auch echt keinen. Ich hatte die ganze Zeit über mein Trinken in der Flasche und es hat keine Probleme gegeben. Nicht so in diesem Museum. Wir sind nämlich darein und mussten unsere Taschen erstmal durch dieses Gerät fahren lassen, dass es auch auf Flughäfen gibt (hat bestimmt einen Namen, aber ich bin müde und es ist zwanzig vor 12, also darf mir das gerade nicht einfallen). Wir wurden dann direkt herangewunken, weil wir beide Getränke in unseren Taschen hatten. Karo musste einen Schluck von ihrem Wasser trinken und durfte dann weiter, aber ich wurde herausgeschickt, damit ich meine Cola wegschmeissen konnte. Hab ich das also gemacht und bin wieder rein, da musste ich dann nochmal durch die Kontrolle und wurde dann wieder festgehalten und ganz misstrauisch gefragt, ob ich irgendwelche Sprühflaschen in meiner Tasche hätte. Ich hatte natürlich Deo dabei. Es ist jetzt noch genialer, dass die Sprühdeo hier kaum bis gar nicht kennen und die Flasche dann auch noch aus Deutschland kam, also alles auf deutsch beschriftet war. Ich wurde dann angewiesen diese Flasche auch draußen im Müll zu entsorgen. Weil das Ganze ja mit Sicherheit ein Akt meinerseits war um das ganze Museum in die Luft zu sprengen musste ich auch erst das Gebäude verlassen und mir musste das Deo nach draußen gereicht werden. Aber ich konnte das ja jetzt nicht einfach wegschmeissen. Sprühdeo ist wertvolles Gut, dass ich nicht aufgeben werde! Also bin ich um eine Ecke gegangen und habe es mehr oder weniger (eher weniger) gut versteckt und bin dann wieder rein. Dieses Mal war meine Tasche dann auch tatsächlich in Ordnung (man kann das auch nicht mit einem Mal beides erkennen...), dafür habe ich dann gepiepst, als ich durch den Bogen gegangen bin, was jetzt auch nichts Neues ist, weil ich halt eine relativ schwere Gürtelschnalle habe und dadurch immer piepse, wenn ich durch solche Dinger gehe. Es wurde dann direkt ein großer Security Mann auf mich gehetzt, der mich mit seinem kleinen Metalldetektor von oben bis unten und hinten und vorne abgeleuchtet hat, der hat seinen Job gründlich gemacht. Karo, die währenddessen hinten warten musste fand dann, dass das schon irgendwie lustig aussah und hat kurzerhand ihr Handy herausgeholt und mich gefilmt. Das fand die Security da nicht ganz so doll und als sie mich dann (wahrscheinlich wider Willens) gehen lassen mussten, weil ich, ÜBERRASCHUNG, KEIN Terrorist bin, wurde Karo ganz böse herangewunken und darauf hingewiesen, dass es verboten ist einen Security Officer zu filmen und dass sie das Video löschen müsste. Nachdem das dann erledigt war hat sich herausgestellt, dass der eigentliche Museumspart geschlossen war, weil alle Tickets für den Tag weg waren, also konnten wir nur zwei andere Ausstellungen ansehen, die aber nicht wirklich sehr interessant waren, deswegen waren wir dann auch echt schnell durch und sind wieder raus. Ich habe dann natürlich direkt als erstes mein Deo wieder eingesammelt, während Karo so getan hat, als würde sie mich nicht kennen, falls ich verhaftet würde, weil ich einen Anschlag auf das Museum vorhatte.
Wir sind dann erstmal zum Lincoln Memorial gegangen und von da aus über eine Brücke auf die andere Seite, weil da schon ein anderer Staat war (Virginia) und wir den dann in einem auch schon abhaken konnten.











Vollkommen fertig sind wir dann wieder zurück (wir sind sehr viel gelaufen, okay) und haben dann in einem kleinen Shop einen Cookie erstanden, der uns als kleine Stärkung diente.
Dann haben wir uns mit Google Maps auf die Suche nach Restaurants gemacht und irgendwie hat da der Wurm drin gesteckt, alle Restaurants, die wir angestrebt haben waren nämlich einfach mal nicht vorhanden. Die haben eiskalt nicht existiert und das ganze ist nicht nur einmal passiert, sondern mindestens drei, vier mal. Letztlich (und nach vielen toten Nerven) haben wir dann doch etwas gefunden und konnten tatsächlich essen. Wir haben dann beschlossen, dass wir noch ein Dessert wollen, also haben wir Google Maps wieder angeschmissen und dieses Mal waren die Lokale/Läden auch tatsächlich vorhanden, die waren nur leider alle zu. Nachdem wir fast verzweifelt sind haben wir dann doch noch einen McDonalds gefunden, der auf war und haben da ein Eis gegessen.
Von da aus haben wir uns dann auch auf den Weg zurück zum Hostel gemacht.
Und mithilfe von Google Maps haben wir auch im Groben ungefähr zusammengerechnet wie viel wir an diesem Tag gegangen sind. Man muss dazu sagen, dass Maps auch immer nur den kürzesten Weg anzeigt, wir aber grundsätzlich 5 Umwege gegangen sind und auch die Strecken, die wir in den Museen zurückgelegt haben nicht mit einberechnet sind. Heraus kam, dass wir mindestens 20 km gegangen sind an dem Tag, wir waren also dementsprechend fertig.
Schön war auch, dass es auf dem Weg zum Hostel schon relativ kühl wurde und wir zusätzlich dann auch noch gefroren haben.



So, es ist jetzt Viertel nach 12 und ich bin müde, außerdem habe ich gerade hierdran schon fast 2 Stunden geschrieben, also kommt der Rest des Trips, sowie Bilder morgen, (Edit: Bilder sind jetzt offensichtlich da, also hab ich das tatsächlich auch geschafft) ich werde nämlich jetzt schlafen.

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