Sonntag, 20. September 2015

Das Ende

Und hier bin ich nun endlich mit dem Abschlussbericht, 3 Monate zu spät. Ich würde ja jetzt gerne eine kreative Ausrede präsentieren, aber das wird wohl nichts, weil es tatsächlich einfach nur an meiner Faulheit liegt, dass bis jetzt nichts kam.
Der Vollständigkeit halber berichte ich jetzt auch noch kurz von meinem letzten Tag in den USA.
Am Mittwoch, dem 24.06 bin ich morgens schon relativ früh aufgewacht, um noch zu duschen und dann meine Koffer zuende zu packen, was sich als ganz schöne Herausforderung darstellte. Auf den letzten Metern habe ich doch immer noch was gefunden, was doch noch irgendwie mitmusste und dann musste hier wieder gequetscht werden und dort noch ein bisschen. Ich sag euch, ich stand schwitzend und stönend in meinem Zimmer und wäre am liebsten aus dem Fenster gesprungen (was nicht sonderlich viel gebracht hätte, weil das a) nicht aufging und b) ebenerdig war und ich c) zwischen Büschen und Bäumen gelandet wäre). Nach langem Hin und Her hat dann aber doch tatsächlich alles reingepasst und ich stand dort mit 2 großen, prall gefüllten Koffern, einem gut gefüllten Handgepäckskoffer, einer kaum schließbaren Handtasche, einem Hut auf dem Kopf und drei Jacken unterm Arm. Nachdem ich mich von den Hunden verabschiedet hatte, bin ich dann mit Susan in's Auto und wir haben die Kids vom Camp abgeholt. Mit einem Zwischenstopp bei Chick-Fil-A (musste einfach nochmal sein) sind wir dann zum Flughafen gefahren. Nach dem Einchecken (beide Koffer waren gerade so unter dem Gewichtlimit) ging es dann an's Verabschieden und das war auch echt schrecklich. Wir haben alle geheult wie Schlosshunde und Quentin hat Zwischendrin immer wieder gesagt, dass ich jetzt gehen muss und mich beeilen soll, weil sonst mein Flugzeug wegfliegt und hat dabei immer auf sein Spielzeug gezeigt, dass er bei Chick-Fil-A bekommen hat und für ihn anscheinend eine Uhr darstellte. Das war so süß und gleichzeitig so traurig und wir standen einfach Ewigkeiten da und haben geweint. Irgendwann musste ich dann doch los. Ich glaube das ist auch ein Moment, den ich nie vergessen werde.
Am Flughafen musste ich dann noch Ewigkeiten warten, weil aufgrund von einem Gewitter der ganze Flughafenverkehr eingestellt wurde und niemand landen oder starten konnte. Ich fand das wirklich grausam, man hatte die Verabschiedung hinter sich und ich wollte wirklich nur noch in's Flugzeug und nach Hause und nicht am Flughafen rumsitzen.
Irgendwann konnten wir dann tatsächlich los und ich hatte zum Glück auch einen Fensterplatz mit 2 Sitzen für mich. Während dem Flug habe ich auch kein Auge zugetan, ob's an der Nervosität hing, ich weiß es nicht.
Nach der Landung bin ich dann also raus und hab erstmal mein Gepäck geholt und dafür dann auch einen von diesen Gepäckwagen, für den die guten Leute auch noch einen Euro haben wollten und dann kam die erste Verwirrung, als ich mit Euros zahlen musste und nicht mit Dollar. Allein die Tatsache, dass Münzen tatsächlich irgendwie einen großen Wert haben war mir vollkommen suspekt. Auch dass alle Leute um mich rum deutsch gesprochen haben war extrem merkwürdig und irgendwie unerwartet. Also nicht, dass ich nicht wüsste, dass in Deutschland Deutsch gesprochen wird, aber die Leute wirklich so sprechen zu hören war unglaublich komisch. Nachdem ich dann meinen ganzen Scheiß eingesammelt hatte und mich auf den Weg zum Ausgang machte kam die nächste Überraschung. Da komm ich nämlich um die Ecke und suche schon meine Mama und Tina, die mich zusammen mit Hansi (dem Freund meiner Mama) am Flughafen abgeholt haben. Da sehe ich ein riesiges Schild mit meinem Namen drauf. Ich sage euch, RIESIG! Das war richtig genial. Meine Mama nach einem halben Jahr und meine beste Freundin nach einem Jahr wieder zu sehen war auch wirklich unglaublich <3.




Nachdem ich auf der Rückfahrt auch erstmal das Gefühl hatte beim Autofahren auf dem Asphalt zu sitzen, weil das Auto so niedrig war, kamen wir dann auch daheim an und es sah alles noch so aus wie zuvor, als ob sich nichts verändert hätte. Im Laufe des Tages kamen dann auch als Überraschung noch ein paar meiner Freundinnen vorbei was auch super war. Und mein Bruder, mit dem ich dann zu meinem Papa gefahren bin (hab mich richtig erschreckt, als ich ihn gesehen habe, wie erwachsen Leute werden können innerhalb von einem Jahr). Es war auf jeden Fall ein wundervoller Tag.
Wenn ihr übrigens weiter auf dem Laufenden bleiben möchtet bei meiner Gastfamilie, dann schaut doch mal auf dem Blog meiner Nachfolgerin Jasmin vorbei:  http://jasminfaraway.jimdo.com/

Und jetzt zu meinen abschließenden Worten: Dieses Jahr als Au Pair in den USA zu verbringen war wahrscheinlich die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Ich habe so viel gesehen, so viele Menschen getroffen, die heute teilweise zu meinen besten Freunden zählen, so viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Ich möchte wirklich jedem an's Herz legen so etwas zu tun, in's Ausland zu gehen für eine Weile, egal wohin, egal wie lange. Die Erfahrungen, die man sammelt sind so wertvoll und unvergesslich.

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